Südbretagne – La Trinité bis Pointe de Raz

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Frankreich, Reiseberichte, Törnbericht
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In diesem Sommerurlaub wollen wir die Südbretagne mit der Segelyacht erkunden. Das Land der Menhire und Druiden.
Mittlerweile ist der Bekanntheitsgrad der Südbretagne auch durch die Krimis mit Kommissar Dupin gestiegen. Die bretonische Küste und die bretonische Kultur bilden in diesen Büchern stets den Rahmen und sind wesentliches Charaktermerkmal. Das Buch Bretonische Brandung war für uns Anlass auf den Spuren von Kommissar Dupin die Glénans, ein Archipel vor der bretonischen Küste zu erkunden.

Einige von uns kennen und schätzen die Südbretagne von diversen Landurlauben sehr. Das Revier bietet mit langen Sandstränden, Felsen, Steilküsten, Flußläufen und Inseln eine beeindruckende Vielfalt verbunden mit der bretonischen Küche und französischen Lebensart schon fast ein Garant für einen unvergesslichen Urlaub.

09.05.2016

Die Anreise erfolgt mit dem PKW. Von Düsseldorf legen wir die 1000 Kilometer in 10 Stunden zurück. Unsere Segelyacht haben wir bei Alternative Sailing in La Trinité-sur-Mer gebucht.

Südbretagne - La Trinité bis Pointe de Raz - 004-Menhir-Carnac

Menhire – Le Menec

Wir fahren jedoch erst einmal einen kleinen Umweg über Carnac um einen Blick auf die berühmten Menhire bei Le Menec zu werfen. Mehr als 1100 Menhire stehen hier in zwölf Steinreihen. Der genaue Ursprung der Menhire ist immer noch nicht erforscht. Jahr für Jahr zieht es zahlreiche Besucher aus der ganzen Welt zu den beeindruckenden Menhir Feldern in Carnac. Auch wir sind von diesem mystischen Ort beeindruckt.

Bei Alternative Sailing werden wir im Büro empfangen und erledigen die Formalien. Anschließend geht es auf unser Schiff eine Ovni 365, eine Aluminimyacht der Alubat Werft. Nach dem verstauen des Gepäcks fahren wir zum Großeinkauf in den nur 3 Kilometer entfernten Super U in der Avenue des Druides, einem Supermarkt mit umfangreichen Sortiment. 2 große übervolle Einkaufswagen schieben wir zur Kasse.

Als Vorspeise haben wir uns Bigorneaux und Bulot, beides Meeresschnecken, von der reichhaltigen Fischtheke ausgesucht. Dazu Cidre und frische Nudeln gefüllt mit Spinat und Käse. Bei einem Glas Rotwein lassen wir unseren ersten Urlaubstag ausklingen.

10.05.2016

Die Schiffsübergabe erfolgt kompetent und alle unsere Fragen werden umfänglich beantwortet. Die Checkliste in englischer und französischer Sprache ist gut strukturiert und erleichtert das gesamte Procedere sehr.

Unsere Ovni 365 mit dem Namen Rêve de Vie aus dem Jahre 2010 macht auf uns einen sehr gepflegten und technisch einwandfreien Eindruck. Die Ausrüstung ist ebenfalls recht umfangreich und beinhaltet im Preis bereits Beiboot mit Außenborder, Stagsegel für Starkwind sowie Spinnaker.

Rêve de Vie heißt übersetzt Traumleben. Die Ovni ist in der Tat für ein Traumleben im Gezeitenrevier gebaut. Mit dem Hubkiel und dem hyraulisch aufholbaren Ruder kann der Tiefgang von 2,1 Meter auf lediglich 55 Zentimeter reduziert werden. Das Schiff eignet sich somit hervorragend zum Trockenfallen.

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Fluß Crac’c

Nach erfolgter Übergabe und Sicherheitseinweisung können wir endlich die Leinen loswerfen.

Vorsichtig motoren wir aus der Marina heraus. Das ablaufende Wasser unterstützt unsere Fahrt auf dem Fluß Crac’h Richtung Atlantik. Wenig später setzen wir Großsegel und Genua. Der Wind weht schwach aus Südwestlichen Richtungen. Gleichwohl kommen wir gut voran und genießen das Segeln in der Bucht der Halbinsel Quiberon.

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Leuchtfeuer La Teignouse

Zahlreiche Untiefen und Flachs schirmen die Bucht vor dem Atlantik ab. Wir nutzen die Passage de la Teignouse um die Bucht zu verlassen und die Traumhafte Belle-Île anzusteuern.

 

 

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Ansteuerung Sauzon

Unser Ziel ist der malerische und charmante Hafen Sauzon.

Wir machen mit Heck- und Bug an zwei roten Gästebojen im hinteren Teil des Hafens fest. Dieser Teil des Hafens fällt trocken. Das Niedrigwasser wird heute Nacht gegen 03.00 Uhr eintreten. Schwert und Ruderanlage haben wir aufgeholt.

Jetzt gilt es erst einmal das Städtchen zu erkunden. Unser Torqeedo Elektroaußenborder schiebt unser Schlauchboot mit vollständiger Crew in Richtung Dinghi Steg.

 

Obwohl Vorsaison ist schon einiges los in Sauzon. Eine Fischersfrau verkauft den Tagesfang, Jugendliche springen von der Hafenmauer in das noch recht kühle Nass und Touristen schlendern durch die netten Gassen Sauzons. Wir haben für heute Abend die Creperie Les embruns ausgewählt. Ein toller bretonischer Abend mit Galettes, Crêpes und Cidre.

11.05.2016

Bei schwachem Wind und Wolken verhangenem Himmel laufen wir aus. Der offene Atlantik kräuselt sich nur noch wenig. Gegen Mittag sieht das Wasser fast wie ein Ententeich aus. Dank Dieselmotor kommen wir gut gen Westen voran. Unser heutiges Ziel die Glénans erreichen wir am frühen Nachmittag. Zum Einlaufen ist es aufgrund des Niedrigwassers noch zu früh. Wir lassen die Rêve de Vie treiben und verbringen die Zeit mit Angeln. Eine Makrele schnappt tatsächlich unseren Köder. Kein Abendessen aber als Vorspeise durchaus geeignet.

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Ein Hauch Südsee oder auch Karibik – das Glénan Archipel

Das Glénan Archipel wirkt mit seinem weißen Sand und kristallklaren Wasser wie ein Südseeparadies und ist der Ort an dem Kommissar Dupins zweiter Fall spielt. Die Glénan bestehen aus 9 Inseln und zahlreichen Riffs die je nach Höhe der Gezeit mehr oder weniger überspült sind.

Mit auflaufendem Wasser tasten wir uns vorsichtig in das Archipel. Inseln mit Sandstränden und Kristall klarem Wasser erwarten uns.  Wir machen im geschützten Chambre der Bucht südlich der Inseln Saint-Nicolas und Banalec an einer Boje fest. Jetzt zwei Stunden nach Niedrigwasser sind die beiden Inseln durch einen Sandstrand miteinander verbunden. Mit steigender Flut verschwindet der Strand zusehends. Wir fahren mit unserem Beiboot zur Pier von Saint-Nicolas um die Insel zu erkunden.

12.05.2016

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Leuchtfeuer Perdrix

Wir verlassen zeitig die Glénans um unseren Weg nach Nordwesten fortzusetzen. Bei launischem Wind aus Nordwest um 2 bis 3 Beaufort ein recht mühsames Unterfangen. Gleichwohl wird gesegelt. Nach 8 Stunden Segeln befinden wir uns in der Ansteuerung von Loctudy. Wir bergen die Segel und haben das Leuchtfeuer Perdrix recht voraus.

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Halbinsel Île Tudy

An unserer Steuerbordseite taucht die wunderschöne Halbinsel Île-Tudy auf. Wenige Minuten später laufen wir in Loctudy ein und machen an einem der Gästeplätze fest.

Im Hafen erwerben wir eine ordentliche Portion Langoustine (Kaiserhummer / Scampi) für unser Abendessen.

13.05.2016

Heute gibt es zum Frühstück Croissants und Baguette – lecker! Der Wind kommt aus Nordwest mit 3 bis 4 Beaufort. Gegen Mittag nimmt der Wind auf 5 Windstärken  zu, so das wir auf unserem Kurs Hoch am Wind sogar ein Reff einbinden um den Ruderdruck zu reduzieren. Unser heutiges Ziel ist die Stadt Audierne gelegen am Fluss Goyen.

Audierne ist der letzte Hafen vor dem berühmt berüchtigten Pointe de Raz, dem westlichsten Kap des französischen Festlands. Von manchen wird diese Landspitze auch französisches Kap Hoorn genannt. Das Seegebiet ist aufgrund seiner starken Gezeitenströme, bei Wind gegen Strom gefährlichen Seegangs Verhältnissen und häufigem Nebel seit jeher von Seefahrer gefürchtet. Zahlreiche Wracks belegen eindrucksvoll die Gefährlichkeit des Pointe de Raz.

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Flussmündung Goyen

Wir machen uns jetzt erst einmal Gedanken wie wir die Barre vor der Flussmündung am besten passieren. Zwei Stunden nach Niedrigwasser sind wir noch etwas zu früh für eine entspannte Passage. Wir entsichern unser Schwert damit es bei einer Grundberührung hochgedrückt wird. Vorsichtig tasten wir uns in die Einfahrt hinein. Gleichwohl rumpelt unser Schwert bei der Passage der Barre.

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Audierne

Vom Bugkorb aus lässt sich der sichere Weg bei dem Kristall klaren Wasser recht gut erkennen um dem Rudergänger die notwendigen Steuerinformationen zu signalisieren. Knapp 2 Seemeilen geht es den Goyen flussaufwärts bis wir Audierne erreicht haben. Der Hafenmeister weist uns an einem Außensteiger einen Liegeplatz zu. Liegeplätze für Gäste gibt es hier so weit im Nordwesten nur sehr wenige. Er ist sehr überrascht um die Jahreszeit hier eine Charteryacht aus La Trinité zu Besuch zu haben.

14.05.2016

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Le Grand Large, Flussmündung Goyen bei Audierne

Am nächsten Morgen lassen wir wieder unser Schwert herunter. Das Ruderblatt lassen wir ebenfalls herunter jedoch lässt sich mit der Hydraulikpumpe kein Druck aufbauen. Offensichtlich hatte gestern beim Passieren der Barre auch unser Ruderblatt Grundberührung. Gut, dass wir bei der Einweisung aufgepasst haben. Schnell ist mit dem 22er Schlüssel der Bolzen für die Überdrucksicherung herausgeschraubt. Das Metallplättchen für die Überdrucksicherung hat in der Tat ein Loch. Schnell ist das Plättchen gewechselt und der Druck lässt sich wieder aufbauen um das Ruderblatt auch bei flottem Segeln sicher unten zu halten.

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Leuchfeuer Flussmündung Goyen, Audierne

2 Stunden vor Hochwasser verlassen wir das gastfreundliche Audierne und fahren Flussabwärts. Heute passieren wir die Barre ohne Grundberührung – geht doch.

Da weiterhin ruhiges Wetter angesagt ist, wollen wir uns heute das Pointe de Raz anschauen.

Der Wind hat auf Nordost gedreht. Optimal für uns. Wunderbares Segeln bei 4 Windstärken. In der Nähe der Steilküste wird der Wind launischer. Teilweise haben wir Böen mit bis zu 22 Knoten Wind. Unsere Rêve de Vie lässt sich davon nicht beeindrucken.

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Tourelle de la Plate und Phare de la Vielle

Unter voller Besegelung segeln wir durch die Passage – an unserer Steuerbordseite das Pointe de Raz mit dem mitten in der See stehenden Leuchtfeuern Phare de la Vieille und Tourelle de la Plate (Petite Vieille) und auf der Backbordseite die Insel Sein mit ihren zahlreichen nach Westen vorgelagerten Felsen auch Chaussee de Sein genannt.

Muss bei widrigen Wetterbedingungen die Insel Sein mit all den vorgelagerten Riffs umsegelt werden, ergibt sich ein Umweg von mindestens 50 Seemeilen!

Bei unserem Traumwetter können wir unbeschwert das Segeln in der Passage genießen.

Von hier aus sind es nur noch 20 Seemeilen bis Brest. Gleichwohl wenden wir vor dem Leuchtfeuer Phare de Tevennec und gehen auf Südkurs um erneut die Meerenge zwischen der Insel Sein und dem französischen Festland passieren.

Am frühen Nachmittag macht der Wind schlagartig Pause um wenig später aus südlichen Richtungen zu kommen. Die Winddrehung kommt mehr als 12 Stunden früher als vom Wetterbericht angekündigt.

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Hafeneinfahrt Le Guilvinec

Heute geht es nach Le Guilvinec einem bedeutenen bretonischen Fischereihafen. In der Saison ist das Einlaufen der Fischerboote immer ein von Touristen viel beachtetes Spektakel. Meist ist dann im Hafen kein Parkplatz mehr zu bekommen. Yachten ist es deshalb wochentags von 16.00 bis 18.00 Uhr verboten Le Guilvinec anzulaufen.

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Fischfangflotte Le Guilvinec

Mai ist Vorsaion, wir haben Samstag und kein einziges Fischerboot in Sicht. Die Ansteuerung von Le Guilvinec erfolgt am besten 2 bis 3 Stunden vor bzw. nach Hochwasser. Nach Westen säumen zahlreiche Felsen die Passage zum Hafen. Auf dem Weg zur Einfahrt sind einige Flachs zu passieren. Gleichwohl ist die Passage dank Tonnen und markanten Farbmarkierungen im Ort recht einfach.

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Rot markiertes Haus zur Ansteuerung

In Le Guilvinec gibt es nur einen einzigen Steiger für Gäste. Zwei kleine Yachten haben an dem Steiger schon festgemacht. Für uns bleiben gerade einmal 8 Meter Steglänge.

 

 

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Gästesteiger Le Guilvinec

Rückwärts manövrieren wir vorsichtig an den Steg heran und machen unsere Ovni 365 fest. 4 Meter unseres Schiffes stehen am Ende des Stegs über. An den kleinen Gfk Booten hätten wir mit unserem Alu Dampfer jedoch nicht festmachen können.

 

Als Fischereihafen steht in Le Guilvinec eine große Auswahl an Meeresfrüchten und Fisch zur Verfügung. Wir entscheiden uns noch einmal für die Langoustine.

15.05.2016

Heute haben wir wieder etwas besonderes vor – wir wollen den Fluss Odet bereisen. Von Le Guilvinec segeln wir gen Osten die Küste entlang. Von weitem sind schon die Leuchtfeuer Le Coq und Phare de la Pyramide zu sehen.

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Leuchtfeuer Phare de la Pyramide

Vor der Flussmündung Odet herrscht munteres Treiben von Segel- und Motorbooten sowie Fahrgastschiffen. Am Ostufer befindet sich das Städtchen Benodet mit einer großen Marina. Gegenüber befindet sich Sainte-Marine ebenfalls mit zahlreichen Liegeplätzen. Wunderschöne Villen und zahlreiche Bojenliegeplätze säumen die Flußufer.

 

 

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Villa Tri Men

Nachdem wir Benodet hinter uns gelassen haben wir es schlagartig ruhig. Beidseits des Flusses dichte Wälder, vereinzelt wunderschön gelegene Häuser und nach einer weiteren Flussbiegung taucht vor uns das Schloss Kéraudren auf. Einfach traumhaft. Mittags ankern wir und genießen die wunderbare Landschaft und erholsame Stille.

Nach der „Mittagspause“ fahren wir noch 2 Seemeilen weiter Richtung Quimper. Hier soll in Ufernähe ein Schiffswrack liegen. Und tatsächlich entdecken wir das Wrack. Viel weiter können wir mit Segelyacht nicht. Kurz vor Quimper befindet sich eine Brücke mit einer Durchfahrtshöhe von lediglich 7 Metern. Yachties, die nach Quimper wollen müssen vorher ankern und das Beiboot für den letzten Kilometer nutzen.

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Villa am Fluß Odet

 

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Schloss am Fluss Odet

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Schloss am Fluss Odet

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Riffs bei der Ansteuerung von Concarneau

Wir nutzen das ablaufende Wasser für die Rückfahrt. Bei der Flussmündung setzen die Segel und setzen unsere Reise nach Osten fort. In Concarneau machen wir an einem Steiger für Gästeyachten fest. Wir liegen hier in unmittelbarer Nähe der fast rundum vom Wasser umgebenen Altstadt der Ville Close welche sich hinter massiven Mauern verbirgt.

 

 

16.05.2016

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Marina Concarneau

Früh sind wir unterwegs um die Altstadt von Concarneau die Ville Close zu besichtigen. Anschließend gehen wir über den Wochenmarkt mit seinen zahlreichen Ständen. In Frankreich sind gerade auf dem Land die Märkte von besonderer Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung. Wer kein Auto hat ist häufig auf die Märkte angewiesen.

Die mittlerweile recht leeren Gästesteiger nutzen wir für einige Hafenmanöver. Während der Saison ist so etwas undenkbar. Heute jedoch stört sich keiner daran, dass wir An- und Ablegen noch einmal in allen Varianten üben.

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Spinnaker

Bei wenig Wind verlassen wir Concarneau – ein guter Grund heute einmal den Spinnaker auszuprobieren. Nachdem wir uns etwas mit dem Spi vertraut gemacht haben, steht die große Blase richtig gut und beschleunigt unsere Rêve die Vie auf gut 5 Knoten. Als der Wind dauerhaft über 12 Knoten bleibt, wird der Spi wieder eingeholt. Bei mittlerweile gut 5 Beaufort rauschen wir unserem Ziel der Insel Groix entgegen. Gegen Abend laufen wir den Hafen Port Tudy auf der Insel Groix an und machen mit Heck- und Vorleine an zwei Bojen im Vorhafen fest. Im Hafen ist richtig was los. Touristenströme zieht es auf die Fähre zum Festland. Offensichtlich haben viele Franzosen das Pfingstwochenende für einen Abstecher zur Insel Groix genutzt.

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Leuchtfeuer Phare de Pen-Men im Westen von Groix

Die Insel Groix war bis 1940 Frankreichs wichtigster Thunfischhafen. Im Hauptort Le Bourg ziert ein Thunfisch den Glockenturm der Église Saint-Tudy.

 

 

17.05.2016

Heute ist Hafentag angesagt. Wir wollen den Tag auf der Insel verbringen und mieten uns Fahrräder direkt im Hafen. Da die Insel sehr bergig ist empfehlen sich Fahrräder mit einer vernünftigen Schaltung. Wir radeln den Berg hinauf zum Hauptort Le Bourg. Bevor wir mit unserer Radtour beginnen wollen wir noch Gemüse, Obst und hoffentlich auch Fisch kaufen. In einer kleinen Halle bieten Einheimische ihre landwirtschaftlichen Produkte sowie ihren frischen Fang an. Das Angebot ist recht überschaubar jedoch genau das was wir gesucht haben. Ein Fischer hat einige Seespinnen sowie einen richtig tollen Hummer. Schnell sind wir uns einig, dass es heute Abend Hummer und Salat geben soll. Der 1,8 Kg schwere Hummer wird in einer Plastiktüte verpackt und auf unserem Schiff im Kühlschrank verstaut. Dort kann er es sich jetzt gemütlich machen. Die großen Scheren hat der Fischer zum Glück mit robusten Gummiringen gesichert. Sonst ist schnell ein Finger abgebissen.

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Kirche Saint-Tudy mit Thunfisch auf dem Glockenturm

Mit unseren Fahrrädern geht es nach Locmaria und von hier aus die Küste entlang zur Pointe des Chat und dem gleichnamigen Leuchtfeuer Phare de la Pointe des Chats. Weiter geht es zum Plage des Grands Sables (der große Sandstrand) ein feinsandiger, etwa 500 Meter langer konvexer Strand, eine Seltenheit in Europa.

Nachmittags fahren wir noch an die Westseite der Insel um uns das Leuchtfeuer Phare de Pen-Men und die Steilküste anzuschauen.

 

 

 

140-HummerGegen Abend kümmern wir uns endlich um unseren Hummer. Der Hummer wird mit dem Kopf zuerst in das kochende Wasser gesteckt.

 

 

 

144-HummerNach ca. 20 Minuten im kochenden Wasser wird der Hummer mit kaltem Wasser abgeschreckt, zerlegt und zusammen mit Salat serviert – einfach köstlich.

 

 

 

18.05.2016

Bereits seit mehren Tagen mehren sich die Anzeichen, dass es heute ordentlich Wind geben wird. Der Wetterbericht untermauert dies noch einmal – West 6, Böen bis 8 Beaufort, zeitweise Regen. Während der Nacht ist der Luftdruck um rasant gefallen.

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Bavaria im Seegang

Gut das wir am Vorabend bereits das zweite Vorstag und die Backstagen geriggt haben. Die robuste Arbeitsfock für das zweite Vorstag haben wir ebenfalls bereits angeschlagen. Wir verlassen den Hafen und setzen das Groß im dritten Reff. Noch ist der Wind in Land nähe mit gut 20 Knoten eher moderat. Wir segeln weiterhin in der Windabdeckung und setzen das Vorsegel. Kaum haben wir die Abdeckung verlassen nimmt der Wind auf mehr als 25 Knoten zu. In Spitzen zeigt der Windmesser 36 Knoten Wind.

 

Der Seegang beträgt um die 2 Meter und wir surfen auf den schönen langen Atlantikwellen. Unsere Geschwindigkeit über Grund liegt bei 7 Knoten. Unsere Rêve die Vie ist ein tolles Schiff. Wir überholen ganz entspannt eine Bavaria, die noch deutlich mehr Segelfläche im Groß gesetzt hat als wir. So macht Segeln auch bei Starkwind richtig Spaß. Auf dem Schiff fühlen wir uns absolut sicher und entspannt.

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Leuchtfeuer La Teignouse

Gegen Mittag empfangen wir ein Mayday Relay der Küstenwache. Ein unbenanntes Schlauchboot wurde unweit des Leuchtfeuers La Teignouse gesichtet. Eine in der Nähe befindliche Motorbootbesatzung wird von der Küstenwache vergattert die Gegend abzusuchen. Wir brauchen noch 30 Minuten um in die Nähe des Leuchtfeuers zu kommen.

Mittlerweile sucht der Helikopter der Küstenwache ebenfalls das Seegebiet rund um den Leuchtturm ab. Leider ohne Erfolg.

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Port Haliguen

Nachdem wir das Leuchtfeuer passiert haben, müssen wir zu unserem heutigen Ziel, Port Haliguen, aufkreuzen. In der Bucht von Quiberon gibt es Dank der Abdeckung durch die Halbinsel kaum Seegang. So kommen wir gut voran und können nach 38 Seemeilen flottem Segeln in der Marina am Gästesteiger längseits festmachen.

 

 

19.05.2016

Unser letzter Segeltag – heute müssen wir nach La Trinité-sur-Mer zurück. Sonnenschein und 3 bis 4 Windstärken versprechen einen tollen Segeltag. Ideal um schnell noch Außenaufnahmen unserer Rêve de Vie zu machen. Der Skipper lässt sich im Beiboot aussetzen um das Schiff zu fotografieren sowie einige Videosequenzen einzufangen. Einige Stunden später machen wir im Heimathafen fest.

Abends lassen wir im Restaurant Le Surcouf den tollen Segeltörn bei französischer Küche und Wein ausklingen.

399-Crew

Wolf, Markus, Isabella, Iris

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Reiseroute 2016

Seekarten und nautische Unterlagen

Für die meisten Ansteuerungen und Passagen sind die Karten im Maßstab 1:50.000 ausreichend. Für die Glénans empfiehlt sich die Detailkarte 1:20.000. Ausgesprochen hilfreich sind die Navionics Seekarten auf einem Android Tablett.

Bei Charteryachten gilt es vor dem Verlassen des Heimathafens zu prüfen ob die an Bord vorhandenen Seekarten die gewünschte Reiseroute vollständig abdecken.

TitelKommentar
Süd-Bretagne, Französische Atlantikküste von Le Guilvinec bis La Rochelle, Autor: Ralf Paschold1. Auflage 2016, Der Autor segelt seit einigen Jahren in dem Revier. Zur Zeit der einzige deutsche nautische Reiseführer für dieses Revier. Empfehlenswert.
Bloc MarineStandardwerk für die französischen Küsten mit aktuellen Hafenbeschreibungen, Gezeiten, Stromkarten und Wetterinformationen. In der Regel das Standardwerk an Bord von Charteryachten in Frankreich. Wird jedes Jahr neu herausgegeben.
Courants de Marée - Côte süd de Bretagne (558, Ausgabe 2005).Detaillierte Stromkarten. In der Regel reicht der Bloc Marine aus.
Pilote Cotier Brest Quiberon 5A 12. Edition, Alain Rondeau.Zahlreiche Fotos und Skizzen, Erläuterung aller wichtigen Ansteuerungen und Passagen. Nur auf französisch erhältlich.
Pilote Cotier Quiberon - La Rochelle, 5B 12. Edition, Alain RondeauZahlreiche Fotos und Skizzen, Erläuterung aller wichtigen Ansteuerungen und Passagen. Nur auf französisch erhältlich.
7146 De la Pointe de Penmarc'h à la Pointe de Trévignou, 1:50.000
7067L De la Chaussée de Sein à Belle-Île, 1:150.000
7147L De la Chaussée de Sein à la Pointe de Penmarc'h, Baie d'Audierne, 1: 50.000
7148L Du Goulet de Brest à la Chaussée de Sein, 1: 50.000
7032L De L'Île de Groix à Belle-Île, Abords de Lorient, 1:50.000
7034L Golfe du Morbihan, 1:25.000
7031L De L'Île de Penfret au Plateau des Biruideaux, 1:50.000
7066L De L´Île Vierge à la Pointe de Penmarc'h, Abord de Brest, 1:150.000
7139 De la Pointe du Talut à la Pointe de Gâvres, Ile de Groix, 1:20.000

Charteranbieter und Agentur

Wir hatten unsere Segelyacht Rêve de Vie bei Alternative Sailing über die Agentur Yacht- & Charterzentrum gebucht. Die Buchung unseres individuellen Termins war problemlos möglich. Die ganze Abwicklung und Kommunikation war professionell. Die Betreuung vor Ort war freundlich, kompetent und professionell. Eine Liste mit den an Bord befindlichen Seekarten war im Vorfeld nicht erhältlich. Selbst in der Inventarliste der Segelyacht waren die Seekarten nicht einzeln aufgeführt. Es war lediglich vermerkt, dass 10 Seekarten zur Ausstattung gehören. Einige von uns zusätzlich gewünschte Seekarten wurden uns mehrheitlich umgehend zur Verfügung gestellt.

Segelyacht Rêve de Vie – Sonate Ovni 365

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Sonate Ovni 365, Baujahr 2010

Die Ovni 365 von der Alubat Werft war in einem gepflegten Zustand und technisch einwandfrei. Die umfangreiche Ausrüstung mit Spinnaker und zusätzlicher Arbeitsfock (Stagsegel) als Starkwindsegel, Kartenplotter, Autopilot, Elektrischer Ankerwinsch sowie Beiboot mit Außenborder hat uns sehr gut gefallen.

Außenborder, Beiboot, Spinnaker sowie Bettwäsche waren bereits im Preis enthalten. Für die zusätzliche Übernachtung vor Charterantritt sowie nach Ende der Charter wurden uns keine zusätzlichen Kosten in Rechnung gestellt. Die Nebenkosten beliefen sich auf die obligatorische Endreinigung in Höhe von 100,- Euro sowie eine Gasflasche.

Weitere Törnberichte

https://www.blauwasser.de/reviere/sued-bretagne-dupin

 

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