SKS – Rettungsmanöver unter Segel

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In 2017 wurden die Durchführungsrichtlinien für den Sportküstenschifferschein (SKS) geändert. Die Änderungen beziehen sich primär auf die praktische Prüfung.

Bislang gab es die zwei Pflichtmanöver

  1. Rettungsmanöver unter Segel
  2. Rettungsmanöver unter Antriebsmaschine

Beide Pflichtmanöver mussten spätestens im zweiten Versuch ein ausreichendes Ergebnis ergeben. Dies gilt selbstverständlich auch weiterhin.

In den Richtlinien wird nicht beschrieben wie das Manöver unter Segel zu fahren ist. Der Prüfling ist frei in der Wahl des Manövers.

Genau wie beim Rettungsmanöver unter Segel mit Maschinenunterstützung empfehle ich gerne den vom RYA beschriebenen Manöverablauf.

Manöverablauf – Rettungsmanöver unter Segel

Im folgenden erläutere ich den Ablauf in Textform. Unten in der Grafik ist der Manöverablauf visualisiert. Selbstverständlich wird jeder Schiffsführer im Notfall das Manöver mit Maschinenunterstützung fahren. Lediglich wenn die Maschine nicht Einsatzfähig ist wird das Manöver ausschließlich unter Segeln gefahren.

  1. Die Person geht über Bord
  2. 4 bis 5 Schiffslängen mit Raumschotkurs segeln
  3. Wende
  4. Fock bergen und auf dem Amwindkurs auf die Person zusegeln
  5. Durch wechselweises fieren und dichtholen des Großsegels die Geschwindigkeit bis zum Erreichen der Person auf möglichst 0 reduzieren. Dabei sollte die Person in Lee der Yacht bleiben.

SKS - Rettungsmanöver unter Segel

Aufschießer

Beim Aufschießer haben wir nur einen Versuch. Im besten Fall erreichen wir die Person im Wasser mit sehr geringer Fahrt. Häufig wird jedoch das Ziel nicht erreicht oder mit zu hoher Geschwindigkeit. Nur bei idealen Bedingungen, guter Kenntnis der Segelyacht und etwas Glück wird mit diesem Manöver eine Punktlandung gelingen.

RYA Manöver

Beim Segeln auf Amwindkurs behalten wir zu jeder Zeit die volle Kontrolle über die Yacht und können so die Geschwindigkeit sehr genau dosieren. Mit etwas Übung werden wir unter allen Wind und Seegangsbedingungen die Person punktgenau mit minimaler Geschwindigkeit anfahren.

Genau so gut können wir mit dieser Vorgehensweise an Mooringtonnen oder im Hafen anlegen. Schließlich kann die Maschine immer mal ausfallen.