Auf vielen Yachten sind heute elektrische oder manuelle Ankerwinschen mit entsprechender Ankerkette weit verbreitet. Die Ankerwinsch entlastet die Crew wesentlich beim Umgang mit dem Ankergeschirr. Für eine lange Lebensdauer ist ein pfleglicher Umgang mit der Ankerwinsch von hoher Bedeutung. Ein wichtiger Aspekt für eine lange Lebensdauer ist die Entlastung der Ankerwinsch nach dem erfolgreichen Eingraben des Ankers in den Meeresgrund. Eine Ankerwinsch ist dafür konzipiert gleichmäßig Kraft beim Heben bzw. Absenkens des Ankergeschirrs aufzunehmen.
Belastung der Ankerwinsch
Eine stets wechselnde Last wirkt sich ungünstig auf die Lebensdauer der Ankerwinsch aus. Dies kommt jedoch beim Ankern bedingt durch Wind, Strom und Schwell regelmäßig vor. Durch den mehr oder weniger intensiven Wechsel von Entlastung und Belastung der Kette beim Schwojen des Schiffes vor Ankers, wird das Getriebe der Winsch unnötig belastet. Insbesondere deshalb weil eine Kette keine Elastizität aufweist.
Auf vielen Yachten wir deshalb eine Ankerkralle mit Leine verwendet um die Winsch zu entlasten. Die Ankerkralle wird auf der Kette eingehakt und die Leine auf eine der Vorschiffsklampen geführt und belegt. Anschließend ist die Winsch über das nachlassen von etwas Kette zu entlasten.
Doppelter Stopperstek
Ich verwende gerne einen möglichst elastischen Festmacher, welchen ich doppelt nehme, und mittels eines Stoppersteks auf der Ankerkette befestige. Die losen Enden führe ich auf die Backbord und Steuerbord Vorschiffsklampen und befestige sie dort. Anschließend stecke ich noch ein bis zwei Meter Kette um so die Winsch wirkungsvoll zu entlasten.
Über die beiden Enden des Festmachers werden die Kräfte des Ankers symmetrisch auf beide Vorschiffsklampen verteilt. Die Klampen sind für eine dynamische hohe Belastung wesentlich besser geeignet als das Getriebe einer Ankerwinsch.
Der Festmacher wirkt aufgrund seiner Elastizität als Ruckdämpfer und trägt somit zu einem ruhigen Liegen vor Anker bei und erhöht die Haltekraft..
Das Foto illustriert die Verwendung des Stoppersteks bei einem Ankermanöver im Hafen Düsseldorf.
In der Platz zum Schwojen begrenzt, ist das Ausbringen einer Landleine unabdingbar wie auf dem Foto zu sehen ist.