20.06.2017 – Heute wollen wir den Golf du Morbihan mit dem Motorboot erkunden.
Bei fast 30 Grad und absoluter Windstelle versprechen wir uns etwas Abkühlung auf dem Wasser. Seit Jahren kennen wir die Südbretagne (siehe auch Törnbericht 2016) als wunderschönes Urlaubsziel. Häufig mit Westwind und eher wechselhaften Wetter verbunden. Dieses Jahr haben wir seit Tagen hochsommerliche Temperaturen und strahlend blauen Himmel. Auch für die Einheimischen ist dieses Wetter eher untypisch. Die Bauern klagen über das trockene und zu heiße Wetter, die Touristikbranche freut sich ob der guten kurzfristigen Buchungen.
Ob doch etwas an der Erderwärmung dran ist?
Wir haben bei Le Blan Marine ein kleines Motorboot mit der Bezeichnung Menhir gemietet. Menhir heißt übersetzt Hinkelstein!
Das Schwimmvermögen von Hinkelsteiner ist eher begrenzt. Was bedeutet das für unser Motorboot? Auf jeden Fall macht es einen soliden Eindruck und verfügt über einen Yamaha Außerborder mit 6 PS Leistung.
Nach kurzer Einweisung und einigen Tipps zur Navigation für unsere geplante Route verlassen wir die Steganlage in Arradon und fahren gen Süden. Unser Ziel ist die Insel Ilur.
An unserer Steuerbordseite liegt die Insel Ile-aux Moines. Backbord liegt die Île d’Arz.
Auf dem Golf haben wir doch etwas Wind. Zusammen mit dem Fahrtwind ergibt dies eine kühlende Briese. Unser kleiner Hinkelstein kommt bei 2/3 Drittel Gas auf 5 Knoten Fahrt über Grund. Das ist ordentlich und auf dem Golf absolut ausreichend.
Dank Seekarte, guter Betonnung und klarer Sicht ist die Navigation auf dem Golf einfach. Ab und zu noch ein Blick auf das Smartphone mit der Navionics Karte zur Bestätigung das wir auf dem richtigen Kurs sind.
Nach 40 Minuten kommt die Südkardinal Tonne Drenec in Sicht. „Die Tonne müsst Ihr unbedingt südlich passieren“, wurde uns eingeschärft. Klar, machen wir ja auch.
Wenig später erreichen wir die Île Ilur. Einige Yachten ankern bereits vor der Insel, Kanus und Schlauchboote liegen am Strand.
Wir lassen unseren Anker mit Kettenvorlauf und Leine fallen. Mit kleiner Fahrt zurück fahren wir den Anker ein.
Schnell die Badesachen an und rein ins kühlende Nass. Stopp – so schnell doch wieder nicht. Die kleine und etwas zu kurze Badeleiter wird von Inge nicht akzeptiert. Also noch einmal den Anker hoch und am Strand anlanden.
Von dort geht es endlich Schwimmen.
Nach erfolgter Abkühlung verholen wir uns wieder an unseren Ankerplatz und genießen unseren mitgebrachten Kuchen – Tarte aux Pommes. Besser kann es uns nicht gehen!
Anker auf und weiter geht es entgegen dem Uhrzeigersinn um die Île d´Arz. In dieser Richtung gibt es nur einige wenige kleine Tonnen die weit auseinander liegen. Hier gilt es selbst bei Hochwasser sorgfältig Ausschau zu halten. Uns fehlt ein Kompass an Bord. Der würde uns helfen den richtigen Kurs zu fahren.
Wir lassen die Île de Lern an Backbord. Wenig später ändern wir unseren Kurs auf Westnordwest.
Nach gut 2 Meilen passieren wir die Untiefentonne Boedic und nehmen das Fahrwasser Richtung Vannes.
An unserer Steuerbordseite haben wir wenig später die beeindruckende Tonne Roguedas.
Im Golf liegen viele Yachten und Boote an Tonnen. Eine preisgünstige Alternative zu Steganlagen. Die Eigner haben kleine feste Dinghis mit denen sie zum Liegeplatz paddeln.
Auf der Île Boedic entdecken wir eine kleine Kapelle.
Wunderschöne Häuser am Ufer des Golf finden unsere Bewunderung. Wäre schon schön hier zu leben …..
Nach einer weiteren Seemeile Richtung Vannes beschließen wir umzukehren und setzen unsere Fahrt Richtung Arradon fort.
Nach 4 Stunden sind wir wieder an dem Ausgangspunkt unserer romantischen Reise über den Golf du Morbihan angekommen.
Der Ausflug hat sich wirklich gelohnt.