Stralsund – Gotland – Öland – Christiansø – Bornhold – Ystad – Stralsund
23.05.1998
Am frühen Nachmittag erreichen wir Stralsund mit dem PKW. Jetzt geht es über die Ziegelgrabenbrücke auf die Insel Dänholm. Hier wartet im von Wald geschützten Hafen unsere Charteryacht, eine Hallberg-Rassy 352 mit dem Namen Rossfort.
Nach der Schiffsübergabe erfolgt die Sicherheitseinweisung sowie ein frühes Abendessen. Morgen soll es ganz früh losgehen – wir haben diesmal als Ziel Gotland.
24.05.1998
Um 07.34 Uhr legen wir ab und machen uns mit Rossfort vertraut. Eine richtige schöne und ausgesprochen stäbige Yacht. Fast 7 Tonnen Gewicht bei einer Länge über alles von 10,5 Meter ist ordentlich.
Wir haben vor die 300 Seemeilen bis Gotland in einem durch zu segeln. Tagsüber findet alle 3 Stunden Wachwechsel statt und ab 20.00 Uhr bis 08.00 Uhr wird alle 4 Stunden der Wachwechsel durchgeführt.
Wir nutzen den Westwind um 4 Beaufort und segeln unter Vollzeug gen Norden.
25.05.1998
Die Nacht war lausig kalt. Obwohl wir uns alle mehrere Lagen Kleidung gegönnt haben, kriecht die Kälte in den Körper.
Der zweite Tag auf See – wir kommen gut voran. Der Westwind bringt uns unserem Ziel näher. Zeitweise dreht der Wind auf Südwest und nimmt am Abend deutlich ab. Der Motor muss nun ran. Der 57 PS Volvo Penta Diesel schiebt unsere Rossfort durch die alte unangenehme Welle in die zweite Nacht. Das Furuno Radar zeigt uns zahlreiche Echos der Berufsschifffahrt. Schon eine prima Unterstützung gerade bei verminderter Sicht.
26.05.1998
Gotland kommt im Laufe des Morgens in Sicht. Bereits Mittags machen wir in Visby an der Tankstelle fest. Neben uns liegt die große Gotland Fähre. Mit was für einem vergleichsweise kleinen Boot sind wir doch unterwegs.
Nach dem Tanken verholen wir unsere Yacht in den Innenhafen. Hier wird für uns ungewohnt mit Heckboje und Vorleinen festgemacht.
Marcs Vater hat uns extra eine Flasche Sekt mit gegeben damit wir die Ankunft auf Gotland würdig zelebrieren können. Das machen wir auch erst einmal. Anschließend schauen wir uns bei bedecktem Himmel und zeitweiligen Nieselregen Visby an.
27.05.1998
Bei Sonnenschein geht es weiter Nordwärts. Wunderbares Segeln entlang der Westküste Gotlands. Wir runden Hallshuk und segeln bei Halbwind Richtung Süden in die Bucht hinein nach Kappelshamn. Bis auf einige wenige Fischerboote ist der Hafen leer. Kein Hafenmeister weit und breit. Wir gehen in den 500 Meter entfernten Supermarkt und ergänzen unsere Bordverpflegung. An der Kasse erkundigen wir uns nach dem Hafenmeister. „Keine Sorge, der ist schon informiert und kommt nachher bei Euch vorbei“, ist die Antwort der Kassiererin.
Und tatsächlich kommt einige Zeit später der Hafenmeister mit dem Fahrrad bei uns am Steg vorbei. Gerne nimmt er unsere Einladung auf ein Bier an. Wir sind in diesem Jahr die erste Segelyacht teilt er uns mit. Das muss ja gefeiert werden.
Uns gefällt es hier in Kappelshamn ausgesprochen gut. Eine unendlich wohltuende Ruhe umgibt uns hier.
28.05.1998
Heute geht es bereits kurz nach fünf los. Wir haben einiges vor. Es geht weiter Nordwärts. Nach 2 Stunden sichten wir zu unserer Rechten am Ufer Raukesteine. Diesen Steinen verdankt die Gotland den Namen Insel der Götter. Um 08.00 Uhr machen wir im kleinen Hafen Lauterhorn fest und besichtigen zu Fuß die Raukesteine.
Einige Fotos später geht es weiter, nun wieder südwärts. Der jetzt herrschenden Ost Nord Ost beschert uns wunderbares Segeln. Gegen Abend erreichen wir Klintehamn unser heutiges Ziel. Bei der Einfahrt sehen wir das Wrack der Benguela einem Motorschiff von 50 Meter Länge welches hier bei rauem Wind 1983 havariert ist und seitdem mahnend aus dem Meer ragt. Uns motiviert es natürlich noch mehr im Tonnenstrich zu bleiben.
29.05.1998
Auch heute geht es früh los. Ziel ist Borgholm auf der Insel Öland. Segel- und Motorstunden wechseln sich heute ab. Um 18.00 Uhr laufen wir in Borgholm ein. Das Schimmbad und die Sauna des Hotels im Hafen darf von den Yachties kostenfrei mitgenutzt werden. Vor dem Abendessen geht es also erst einmal schwimmen und saunieren. Ein toller Spaß.
Zur Stärkung machen wir uns anschließend eine tolle Gemüsepfanne mit Reis.
30.05.2016
Beim Ablegen beschädigen wir uns Vorschiffsluk. Jetzt gilt es eine Notlösung zu erfinden. Alle Glassplitter werden sorgfältig entfernt. aus einer Abdeckung unserer Rossfort und Treibholz fertigen wir Ersatz für das Vorschiffsluk.
Jetzt kann die Reise weitergehen. Wir genießen tolle Segelstunden im Kalmarsund.
Mittags laufen wir in Kalmar ein. Jetzt sind wir erstmals wieder auf dem Festland. Bei Sonnenschein herrscht in Kalmar ein munteres Treiben. Musiker spielen in den Straßen und eigentlich möchte man verweilen. Uns zieht es jedoch weiter.
Nachmittags werfen wir die Leinen los und stecken unseren Kurs Richtung der Erbseninseln Christiansø und Frederiksö ab.
Ein wunderbarer Sonnenuntergang kombiniert mit leckeren Spaghetti, Krabben und Tomaten Mozarella Salat runden den tollen Tag ab.
Hinein geht es in die Nacht.
31.05.1998
Am frühen Morgen kommen die Erbseninseln in Sicht und um 08.50 Uhr liegen wir bereits im Päckchen. Wir verbringen einen wunderschönen Tag auf den Inseln.
01.06.1998
Weiter geht es nach Bornholm. Unser erster Hafen auf Bornholm ist Hammerhavn. Wir schauen uns die riesige Festungsruine Hammerhus an. Ein beeindruckendes Bauwerk.
Anschließend geht es weiter in das wenige Seemeilen entfernte Allinge.
02.06.1998
Von Bornholm geht es nach Südschweden zur Hafenstadt Ystad.
03.06.1998
Heute geht es zurück nach Deutschland. Abends legen wir in Saßnitz auf Rügen an.
04.06.1998
Heute geht es weiter nach Lauterbach. Mittags ankern wir vor der Greifswalder Oie.
05.06.1998
Über Stralsund geht es wieder zurück in den Heimathafen Dänholm. Ein wahrlich beeindruckender Segeltörn geht leider wieder viel zu schnell zu Ende.
Charter Firma
Wübbolt Charter, Stralsund
Chartergebühr HR 352 für 2 Wochen: 4512,50 DM
Hallberg-Rassy 352
Gemäßigter Langkieler
Länge: 10,54 m
Breite: 3,38 m
Tiefgang: 1,67 m
Verdrängung: 6700 Kg
Segelfläche am Wind: 65 m²
Motor: VolvoPenta Diesel 43 PS
Dieseltank: 240 l
Wassertank: 300 l
Kojen: 7
Stehhöhe: 1,95 m
Die Yacht hat uns sehr gut gefallen und war im tadellosen Zustand.